Direkt zum Hauptbereich

Modalverben im Deutschen: Konjugation und Unterschiede zwischen subjektivem und objektivem Gebrauch

Herzlich Willkommen zu unserem heutigen Blogeintrag für Deutschlerner! In diesem Beitrag werden wir uns mit der Konjugation von Modalverben beschäftigen und insbesondere den Unterschied zwischen der Konjugation als Tatsache und als Vermutung erklären. Wenn Sie bereits mit den Grundlagen der deutschen Grammatik vertraut sind und Ihr Verständnis von Modalverben vertiefen möchten, sind Sie hier genau richtig. Wir werden einige Beispiele und Erklärungen geben, damit Sie in der Lage sind, Modalverben in verschiedenen Kontexten korrekt zu verwenden und zu verstehen. Los geht's!

Kurze Erklärung


Die Modalverben im Deutschen sind sehr vielseitige Verben, die oft verwendet werden, um verschiedene Arten von Modalitäten auszudrücken, wie z.B. Möglichkeit, Fähigkeit, Notwendigkeit, Erlaubnis oder Verpflichtung. Die Modalverben können auf zwei verschiedene Arten verwendet werden: subjektiv und objektiv.

Die objektive Verwendung der Modalverben bezieht sich auf eine sachliche, unabhängige Beschreibung von Fakten und Möglichkeiten. In diesem Kontext werden die Modalverben verwendet, um eine Vorstellung davon zu vermitteln, was möglich oder unmöglich ist, was erlaubt oder verboten ist, oder was wahrscheinlich oder unwahrscheinlich ist. Ein Beispiel hierfür ist der Satz "Das Auto kann nicht fahren, weil es keinen Treibstoff hat". Hier wird das Modalverb "können" objektiv verwendet, um die Tatsache zu beschreiben, dass das Auto ohne Treibstoff unfähig ist zu fahren.
Im Gegensatz dazu bezieht sich die subjektive Verwendung der Modalverben auf eine persönliche Meinung oder Vermutung. Wenn man ein Modalverb verwendet, um eine Vermutung auszudrücken, drückt man eine Möglichkeit oder Annahme aus, ohne genau zu wissen, ob dies tatsächlich der Fall ist. Es handelt sich dabei um eine subjektive Einschätzung oder Beurteilung. Damit kann man z.B. Modalangaben der Sicherheit ersetzen. Ein Beispiel hierfür ist der Satz "Dieser Film kann dir gut gefallen". Hier wird das Modalverb "können" subjektiv verwendet. Man könnte den Satz mit der Modalangabe 'vielleicht' umformulieren: "Vielleicht gefällt dir dieser Film gut".

Unten finden Sie die Äquivalenzen der Modalangaben und Modalverben im subjektiven Gebrauch.
fast 100% sicher
positiv
Modalangabe: bestimmt - Modalverb: müssen (Präsens)
Er kommt bestimmt bald zurück.
Er muss bald zurückkommen.

negativ
Modalangabe: auf keinen Fall - Modalverb: nicht können (Präsens)
Auf keinen Fall bleibt Markus im Urlaub zu Hause.
Markus kann im Urlaub nicht zu Hause bleiben.

90% - 81% sicher
Modalangabe: höchstwahrscheinlich - Modalverb: müssen (Konjuktiv II)
Dieses Buch  wird höchstwahrscheinlich ein Bestseller.
Dieses Buch müsste ein Bestseller werden.

80% -71% sicher
Modalangabe: wahrscheinlich - Modalverb: dürfen (Konjuktiv II)
Unsere Fahrt dauert wahrscheinlich 3 Stunden.
Unsere Fahrt dürfte 3 Stunden dauern.

70% - 61% sicher
Modalangabe: möglicherweise - Modalverb: können (Konjuktiv II)
Patrik kommt möglicherweise zur Party mit.
Patrik könnte zur Party mitkommen.

50% sicher
Modalangabe: eventuell - Modalverb: können (Präsens)
Das Thema wird eventuell auf der nächsten Sitzung besprochen.
Das Thema kann auf der nächsten Sitzung besprochen werden. 

Das Modalverb 'mögen' verwendet man, um auszudrücken, dass man etwas nicht genau weiß.
Das Gebäude mag 100 Jahre alt sein.
Ich schätze, dass das Gebäude 100 Jahre alt ist.

Es ist wichtig, zwischen der objektiven und subjektiven Verwendung der Modalverben zu unterscheiden, um Missverständnisse zu vermeiden. Obwohl die Modalverben in beiden Fällen verwendet werden können, hängt ihre Bedeutung und Wirkung von ihrem Kontext ab. Die Konjugation der Vergangenheitsformen kann auch variieren, je nach dem was man meint. 

Konjugation

objektiv

Präteritum - Paul musste am Wochenende viele Hausaufgaben erledigen.

Perfekt - Paul hat am Wochenende viele Hausaufgaben erledigen müssen.

Plusquamperfekt - Paul hatte am Wochenende viele Hausaufgaben erledigen müssen.


Bedeutung: Paul hatte die Verpflichtung, am Wochenende viele Hausaufgaben zu erledigen. 

subjektiv

Perfekt/Präteritum/Plusquamperfekt - Paul muss am Wochenende viele Hausaufgaben erledigt haben.

Bedeutung: Paul hat bestimmt am Wochenende viele Hausaufgaben erledigt.


Übungen

Übung 1. Ordnen Sie zu.


Übung 2. Formulieren Sie die Sätze um. Wie kann man die Modalangaben bzw. die Modalverben ersetzen?

1. Der Sicherheitscheck findet bestimmt statt.

Der Sicherheitscheck muss stattfinden.

2. Es ist möglicherweise eine gute Idee, einen Notfallplan zu erstellen.

Es könnte eine gute Idee sein, einen Notfallplan zu erstellen.

3. Die Tür ist wahrscheinlich verschlossen.

Die Tür dürfte verschlossen sein.

4. Der Eintritt kann nicht so viel kosten

Der Eintritt kostet eventuell nicht so viel.

5. Auf keinen Fall grillen wir am Samstag. Es regnet höchstwahrscheinlich.

Wir können nicht am Samstag grillen. Es müsste regnen.

Ähnliche Übungen

        Kommentare