Willkommen zu einem weiteren spannenden Einblick in die Welt des Deutschlernens! Heute tauchen wir in die literarischen Tiefen des Goethe-Zertifikats C2 GSD ein, genauer gesagt in die literaturgebundene Aufgabe des Schreibmoduls Teil 2. Wenn Sie auf dem Weg zur höchsten Sprachkompetenz im Deutschen sind, ist das C2-Zertifikat zweifellos Ihr Gipfel.
Das C2-Zertifikat des Goethe-Instituts, auch bekannt als Großes Deutsches Sprachdiplom (GSD), setzt eine nahezu perfekte Beherrschung der deutschen Sprache voraus. Das Modul Schreiben Teil 2 erfordert die Fähigkeit, sich auf höchstem sprachlichen Niveau schriftlich auszudrücken. Hierzu werden den Kandidaten vier Themen angeboten. Zwei davon beziehen sich auf allgemeine Themen, und zwei behandeln literarische Werke.
In diesem Blogeintrag werfen wir einen genauen Blick auf die Struktur und die Anforderungen der literaturgebundenen Aufgabe im Schreibmodul. Wir erkunden, wie Sie sich erfolgreich durch die komplexen Passagen von literarischen Texten navigieren können und dabei Ihre eigenen sprachlichen Fertigkeiten zur Geltung bringen. Außerdem teilen wir wertvolle Tipps, wie Sie sich gezielt auf diese anspruchsvollen Aufgaben vorbereiten können.
Begleiten Sie uns auf diesem Schreibabenteuer und erfahren Sie, wie Sie die literaturgebundenen Herausforderungen des Goethe-Zertifikats C2 GSD mit Bravour meistern können. Denn auf dem Weg zur C2-Meisterschaft sind wir stets bereit, die Gipfel der sprachlichen Exzellenz zu erklimmen!
Auswahl
Vor der Prüfung müssen Sie sich dafür entscheiden, ob Sie über ein allgemeines Thema oder über eins der literarischen Bücher schreiben wollen. Auf diese Weise können Sie sich zielgerichtet vorbereiten. Da Sie diesen Beitrag lesen, ist es sehr wahrscheinlich, dass Sie an Literatur Interesse haben. Wenn Sie noch keine Entscheidung trafen, sind ein paar pro und contra Argumente der literaturgebundenen Themen zu lesen.
Vorteile:
- Klarheit des Themas vor der Prüfung.
- Die Möglichkeit, sich über das Thema vorher zu informieren.
- Bei der Prüfung Zeit sparen.
Nachteile:
- Intensivere Vorbereitung.
- die Prüfung weniger spontan ablegen.
- Sehr gutes Leseverständnis erforderlich.
Vorbereitung
Beherrschung des Themas
Textsorten
Die Kandidaten werden gebeten, eine bestimmte Textsorte zu verfassen. Wenn man über Literatur schreibt, wird diese eine Rezension des Buchs. Normalerweise gibt es noch einen Kontext, wo die Rezension veröffentlicht werden könnte. Zum Beispiel: in einer lokalen Zeitung, in einer Zeitschrift der Universität, in einem Blog, usw. Damit können wir eine generelle Idee des Publikums erhalten, um den Text an die vermeintlichen Leser anzupassen. Aus diesem Grund ist es wichtig, das Format einer Rezension zu beherrschen.
Eine gute Form zu üben, ist solche Arten von Texten häufig zu lesen. Auf diese Weise können Sie lernen, wie vielfältig man von Literatur erzählen kann und einen eigenen Schreibstil entwickeln, der Ihnen am besten passt. Es könnte auch sinnvoll sein, Kritiken zu Ihrem ausgewählten Buch zu suchen. Dadurch könnten Ihnen neue Aspekte und Fakten zur Geschichte des Romans bekannt werden, die Ihnen bei der eigenen Verfassung nützlich sein könnten.
Viele Zeitungen und Zeitschriften bieten eine Rubrik mit dem Schwerpunkt Literatur an, wo Sie sich an solchen Schreibstil gewöhnen können.
Textlänge
Die geforderte Textlänge beträgt 350 Wörter. Dennoch sollten Sie während der Prüfung nicht die Anzahl der Wörter zählen, da die Zeit sehr knapp ist. Stattdessen wird empfohlen, im Voraus zu überprüfen, wie viele Zeilen ungefähr erforderlich sind, um mit Ihrer Handschrift die 350 Wörter zu erreichen. Üben Sie daher mit den dafür vorgesehenen Blättern des Modelltests auf der Webseite des Goethe-Instituts.
Wenn Sie Ihren Text ein bisschen länger oder kürzer verfassen, werden Sie nicht bestraft. Darum müssen Sie nicht genau die 350 Wörter schreiben.
Struktur und Kohärenz
Die Struktur des Textes ist von entscheidender Bedeutung. Kandidaten sollten in der Lage sein, ihre Gedanken logisch zu organisieren und den Text in Abschnitte zu unterteilen. Eine klare Einleitung und ein überzeugender Schluss tragen ebenfalls zur Qualität des Textes bei.
Bei den literaturgebundenen Themen ist die Struktur in der Regel ähnlich. Zuerst wird der Inhalt zusammengefasst. Danach folgt oft eine Überraschungsfrage, die sich auf eine bestimmte Figur oder ein Geschehen in der Geschichte bezieht. Aus diesem Grund ist es, wie bereits erwähnt, sehr wichtig, das Buch gründlich zu kennen und zu verstehen. Zum Schluss müssen Sie einem Publikum das Buch empfehlen.
Oben wurden schon ein paar Vorschläge genannt, die zu diesem Zweck dienen. Die Zusammenfassungen nach jedem gelesenen Kapitel helfen, die Hauptmomente im Kopf zu speichern. Außerdem sollte man eine allgemeine Zusammenfassung bearbeiten. Dabei ist es wesentlich, den Kern des Romans zu erkennen. Somit kann man einen Spannungsbogen für den Text schaffen und Kohärenz im gesamten Text halten. Sie können z.B. Ihre Kritik mit einer Frage anfangen, der der Roman nachgeht. Am Ende können Sie anhand des Buches die Frage beantworten. Dies unterstützt auch die Identifizierung der potenziellen Lesern, um die spätere Empfehlung zu schreiben.
Obwohl der zweite Punkt bis zur Prüfung unbekannt bleibt, können Sie schon eine allgemeine Gliederung erstellen, die flexibel bearbeiten werden kann und der Sie folgen könnten.
Sprachliche Vielfalt und Präzision
Die Prüfung auf C2-Niveau erfordert eine herausragende sprachliche Präzision. Kandidaten müssen eine breite Palette von Vokabular und Grammatik verwenden, um ihre Ideen klar und wirkungsvoll auszudrücken. Stilistische Variation und eine anspruchsvolle Wortwahl werden ebenfalls hoch bewertet. Also, versuchen Sie verschiedene Strukturen zu verwenden und sammeln Sie Wortschatz. Das Buch selbst kann Ihnen eine Menge wichtige Begriffe anbieten, die für das gegebene Thema bedeutsam sind.
Zeitmanagement
Da die Prüfungsdauer begrenzt ist, ist effizientes Zeitmanagement von großer Bedeutung. Kandidaten müssen sicherstellen, dass Sie genügend Zeit für das Planen, Verfassen und Überarbeiten Ihres Textes haben.
Vor der Prüfung
Wie oben genannt: Überprüfen Sie im Voraus wie viele Zeilen bzw. Seiten Ihre Handschrift benötigt, um 350 Wörter zu erreichen. Den Modelsatz finden Sie auf der Webseite des Goethe-Instituts.
Messen Sie Ihre für die Aufgabe gebrauchte Zeit. Idealerweise sollten Sie in der Lage sein, ein Schema für die Struktur und den Text in 50 Minuten oder weniger zu erledigen. Auf diese Weise hätten Sie 10 Minuten für eine abschließende Überarbeitung.
Erstellen Sie eine mögliche Gliederung und üben Sie diese zu ändern, je nach dem, was eventuell gefragt werden könnte. Kann man einfach extra Information hinzufügen, ohne das Fließen des Textes zu stören? Konnektoren und sogar einige Redemittel dienen dazu.
Bei der Prüfung
Es ist wichtig, nicht länger als 20 Minuten für den ersten Teil zu verwenden. Denken Sie daran, dass der zweite Teil ca. 80 Prozent der Endnote des Moduls bestimmt.
Erstellen Sie ein Schema oder eine Gliederung Ihres Textes auf dem Schmierpapier. Damit können Sie schon vor der Verfassung den Textaufbau ansehen. Aufgrund der Zeit sind Textabschnitte später nicht mehr zu bewegen.
Achten Sie darauf, dass Ihre Handschrift lesbar aussieht.
Lesen Sie Ihren Text, wenn Sie fertig sind. Vielleicht haben Sie sich mal verschrieben. Wenn Sie nervös sind, können Sie zur Entspannung eine oder zwei Minuten lang tief ein- und ausatmen, bevor Sie die Überarbeitung beginnen. Vor Ihnen hängt eine große Uhr, um die übrige Zeit zu kontrollieren.
Bewertungskriterien
Die Bewertung erfolgt anhand eines festgelegten Punkteschemas. Es gibt fünf Bewertungkriterien. Jedes Kriterium kann max. 4 Punkte schaffen. Die Endnote ist dann die Summe aller Kriterien mal vier (max. 20 mal 4=80):
Erfüllung der Aufgabenstellung
Es gilt sowohl die Anzahl (max. 3) als auch die Angemessenheit der behandelten Inhaltsaspekte.
Textaufbau
Es geht um eine durchgängig effektive und klare Darstellung des gewählten Romans.
Kohärenz
Es bewertet die Beherrschung der Verknüpfungsmittel. Je abwechslungsreicher desto besser.
Wortschatz
Hier gilt auch wie oben: Je abwechslungsreicher desto besser. Es ist aber wichtig zu beachten, dass die Nuancen des Wortschatzes bei der Wortwahl berücksichtigt werden muss. Störungen des Leseflusses werden bestraft.
Strukturen
Ein breites Spektrum ist zu erwarten. Auf der einen Seite werden vereinzelte Regelverstöße in Morphologie, Syntax, Orthografie und Interpunktion nicht bestraft. Auf der anderen Seite beeinflusst, wie beim Wortschatz, die Behinderung des Leseflusses die Beurteilung negativ.
Beispiel
Aufgabe
Was treibt ihn ins Ausland? Kann er nicht einfach zu Hause bleiben und sein sicheres, ruhiges Leben genießen? Diese Fragen hätten sich sicherlich einige Zeitgenossen von Paul Gompitz, dem Protagonisten der Erzählung von Friedrich Christian Delius, stellen können. Der Rostocker Kellner hat alles, was man sich nur wünschen könnte: eine gesicherte Arbeitsstelle, einen hohen Lohn, eine nette Freundin, die sich um ihn kümmert. Was fehlt ihm denn noch? Die Möglichkeit zu reisen. Paul Gompitz will sich auf die Reise nach Syrakus begeben. Denn er lebt in der DDR, in einem Land, das sich durch hohe Mauern und lange Drähte abgeschirmt hat. Das hält ihn dennoch von seinem Ziel nicht ab. Nachdem er festgestellt hat, dass der amtliche Weg für ihn gesperrt ist, versucht Paul Gompitz nach Westdeutschland illegal über die Ostsee zu fliehen, was ihm letztendlich auch gelingt.
Die westliche Welt gefällt Paul Gompitz nicht: Neben ihren positiven Seiten, wie Meinungs- und Reisefreiheit, entdeckt er viele negative Seiten, z.B. Arbeitslosigkeit, die er auch auf der eigenen Haut zu spüren bekommt. Vielleicht will er deswegen unbedingt zurück in die DDR. Es ist jedoch sicherlich nicht der einzige Grund dafür. Paul Gompitz hat es noch vor der Reise vorgehabt, in die DDR zurückzukehren. Warum? In erster Linie stellt die DDR seine Heimat dar. Er ist in Ostdeutschland geboren und aufgewachsen, er fühlt sich demzufolge stark daran gebunden.
Weiterhin geht es im der DDR generell gut: sichere Arbeit, hoher Verdienst, interessante
Menschen. Das Einzige, was ihn stört, ist das Reiseverbot. Dies ist der andere wichtige Grund,
warum er trotz der Gefahr, festgenommen zu werden, zurückkehrt. Dadurch will Paul Gompitz der
kommunistischen Regierung zeigen, dass nicht jeder aus der DDR fliehen und im Ausland bleiben
möchte. Seine Rückkehr hat somit eine symbolische Bedeutung: Er bestätigt auf solche Weise seine Bewegungsfreiheit und sein Recht auf Reisen.
Das Buch über den langwierigen und schwer erkämpften „Spaziergang“ von Paul Gompitz von Rostock nach Syrakus kann sich trotz seiner nach dem ersten Blick dominierenden DDR-Thematik nicht nur die Leser begeistern, die sich für die deutsche Geschichte interessieren oder mit der DDR oder einem anderen kommunistischen Land verbunden sind. Die Erzählung bietet viel mehr an: spannendes Sujet, schöne Sprache, angenehme Erzählweise und aktuelle Problematik der Bewegungs- und Reisefreiheit machen das Werk von Friedrich Christian Delius sehr empfehlenswert auch für einen modernen Leser.
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